Das Wissen um die Internet-Nutzer
Benutzer sind auf der Suche nach Informationen zur
Lösung ihrer Probleme.
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Sie handeln, zielgerichtet.
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Sie durchsuchen den Text der Seite nach Relevantem.
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Empfindlich reagieren sie dann,
wenn sie das Gefühl bekommen, (an der Nase herum-) geführt
zu werden.
Benutzer haben die Kontrolle - und wollen sie behalten
Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Das Internet ist ein Medium mit aktiven Benutzern.
User wollen nicht von einer Website gelenkt werden, sie wollen einfach nur finden,
wonach sie suchen.
User haben es auch weitgehend selbst in der Hand, das Aussehen der Website zu bestimmen -
durch Wahl des Browsers, der Monitoreinstellung, durch den Einsatz von Werbefiltern,
Wahl bzw. Abwahl von Features (Flash, JavaScript, Java, Bilder, etc.).
Wenn dann etwas nicht funktioniert, geht der Besucher weg. Er wird sehr
wahrscheinlich nicht seine mühsam erarbeitete Konfiguration ändern und auch
seine Zeit nicht für die Installation von mehr oder weniger vertrauenswürdigen
Plug-Inns opfern. Viele handeln nach dem Motto: "never change a running system" -
kein dummes Motto.
Internetnutzer haben Motive
Aus einschlägigen Umfragen kann man vier Grundmotive für
die Nutzung des Internets
herauslesen:
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schnell und bequem kommunizieren,
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Informationen finden,
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Probleme lösen,
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unterhalten werden.
Internetnutzer/innen wählen Websites vor allem nach ihrer
Benutzerfreundlichkeit und der Qualität des Angebots aus,
während Design und Layout eher als unwichtig bewertet werden.
Aus
motivationspsychologischer Sicht
wird dies leicht verständlich. Ordnung und Vorhersagbarkeit befriedigt das
Sicherheitsbedürfnis. Solange dieses nicht befriedigt ist, wird kein Bedürfnis nach
Ästhetik wirksam.
Internet-Nutzer scannen Text
Verschiedene Untersuchungen belegen:
Internet Nutzer scannen den Text.
Sie lesen nicht Wort für Wort.
Sie suchen nach relevanten Begriffen
oder Teilsätzen.
Das hat verschiedene Gründe:
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Lesen am Bildschirm ist anstrengender, als das Lesen auf Papier. Die Lesegeschwindigkeit sinkt um durchschnittlich 25% gegenüber einer Print-Version
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Das Internet ist ein Medium, in dem der Benutzer aktiv bestimmt. Der Benutzer sucht nach dem, was ihn interessiert und filtert aus, was ihn nicht interessiert
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Der Nutzer weiß nicht, ob gerade diese Seite seinen Bedürfnissen entspricht oder vielleicht einige andere besser sind. Er macht sich nicht die Mühe, alles zu lesen, sondern springt statt dessen von Seite zu Seite, bis er gefunden hat, was er sucht
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Die Zeitnot, die scheinbar die gesamte Menschheit befallen hat
Wenn der Text zum einen übersichtlich und verständlich ist
und zum anderen nützlich, dann beginnt der Nutzer evtl. ein
studierendes Lesen. Anderenfalls verlässt er die Website –
vielleicht für immer.
Untersuchungsergebnisse:
Internet-Nutzer nehmen hauptsächlich Text wahr
Verschiedene Studien belegen:
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Texte (insbesondere Überschriften, Zusammenfassungen, Listen,
etc.) werden bevorzugt wahrgenommen,
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Bilder werden häufig übersehen
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Bildbeschreibungen jedoch nicht - sie könnten wichtige Infos enthalten
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alles, was nach Werbung aussieht (Banner, etc.) wird regelrecht
ausgeblendet
www.useit.com\alertbox\20000514.html
www.useit.com\alertbox\9710a.html
Internet-Nutzer handeln zielorientiert
Internet-Nutzer sind i.A. im Internet unterwegs, um Probleme zu
lösen oder Ziele zu erreichen. Ihr Handeln ist zielorientiert.
Es wird mit Absicht gehandelt, eigene
Motive
werden verfolgt. Ist dieses Handeln erfolgreich, ist es mit
positiven Gefühlen
verbunden, gibt es dabei Störungen,
erzeugt das Frustration.
Internet-Nutzer reagieren empfindlich
Besucher nutzen das Recht, jederzeit weg zu klicken.
Sie reagieren auf Übertreibung, Selbstinszenierung, Werbung oder ähnliches
ebenso negativ, wie auf fehlende Qualität des Angebots.
Vor allem die erfahreneren Anwender - und das sind in der Praxis und
zahlreichen Studien zufolge die Kaufkräftigeren - begeben sich
auf das Internet, um typischem Marketing - Falschheit und leere
Versprechungen - aus dem Weg zu gehen.
Vertrauen
ist ein hier wichtiges Kriterium. Solange es einem Nutzer
nicht klar ist, wer hinter den Informationen steckt und inwiefern er
dem Autor und den Informationen trauen kann, besteht ein gesundes
(und nachvollziehbares) Misstrauen.
Internet-Nutzer lehnen Bezahlung ab
Das Internet ist "traditionell" ein Markt des Teilens, der
gegenseitigen Geschenke, eine Geschenk-Wirtschaft.
Alles, was zusätzlich zu den Online-Gebühren Geld kostet,
hat sich nicht durchsetzen können. Das sogenannte Micropayment,
Online-Bezahlung kleiner Beträge für Informationen, wird
vermieden. Stattdessen wird nach kostenfreien Alternativen gesucht.
Werden ehemalige Gratisdienste kostenpflichtig, nutzen nur sehr wenige den Dienst weiter.
Fast alle ehemaligen Stammkunden gehen verloren.
Stattdessen
wird sogar vereinzelt versucht, für das Besuchen oder
Wiederkommen die Nutzer zu bezahlen – (Mengen-) Rabatte,
Webmiles, etc.
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